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ZUM TOD VON WERNER PALLOKS

von Wilfried Kaets

Oft meinen es die „Weiterlebenden“ nicht ganz so ernst, wenn sie sagen „Der Tote hinterlässt eine große Lücke...“. In diesem Fall ist es tatsächlich so: persönlich, wie technisch wie finanziell und organisatorisch! Die Nachricht von Werners letztlich doch überraschendem Tod hat mich persönlich und den Jugendchor St. Rochus sehr bestürzt. Er gehörte speziell "für mich“, die Kirchenmusik und Kultur im Ganzen, aber vor allem für den Jugendchor neben Josef Embgenbroich zu den wichtigsten wie aktivsten Wegbegleitern, Förderern und Engagierten rund um Rochus in all den Jahren, die ich nun hier lebe und arbeite! 

Ohne ihn gäbe es keine Kulturnächte in der Rochuskirche, ohne ihn hätten wir nur einen geringen Bruchteil der Ton- und Lichttechnik, die er uns über seine vielfältigen Kontakte günstig bis umsonst „für die gute Sache…“ organisiert hat und mit deren Hilfe wir unser ganz besonderes, weit über die Kirchengemeinde hinaus wirkendes Profil entwickeln konnten. Ohne ihn wären Gottesdienste und Konzerte des Jugendchores über all die Jahre nicht halb so professionell rüber gekommen. Ohne seine Unterstützung, seine Kontakte, seinen unglaublichen ehrenamtlichen Einsatz und seine absolute Zuverlässigkeit hätten wir uns die meisten unserer spektakulären Aktionen, von der „SpaceNight“ bis zur ersten großen Musicalproduktion „Der fliegende Holländer“ niemals leisten können, weder personell, noch technisch, noch finanziell.

Vielleicht ist es bei aller Trauer zumindest für Werner am Ende doch  „gut gelaufen“, denn er hat mich während seiner letzten Krankenhauszeit fast täglich angerufen. Die ganze kirchliche Situation in BiOs und darüber hinaus, die Zukunft von St. Rochus aus seiner Sicht und vor allem unser Musical "Effi Briest" waren bis zuletzt seine Themen. Gerade "Effie Briest" war für ihn ein absolutes Herzensanliegen, auf das er sich riesig gefreut hat und auch persönlich stolz war, dass wir so ein komplexes Projekt überhaupt und mit seiner Hilfe stemmen können.

Pünktlich zu den Intensivtagen in den Herbstferien konnte er wieder zu uns stoßen und genoss seine neue Mobilität. Er war täglich dabei, auch wenn er eigentlich gar nichts konkretes zu tun hatte, er kam mit seinem E-Mobil angerollt zu den Jugendchorproben und war einfach „glücklich“ in all dem Gewusel.

Und dann, kurz darauf, konnte er mit diesem Gefühl und nicht mit einer langen Quälerei gehen. Das Foto oben ist während der Probenwoche entstanden. Es dürfte das letzte Foto überhaupt von Werner sein, der auch bis zum Schluss seinen Humor nicht verloren hat. Wir stellen ihm eine Kerze auf, damit sein „Weg nach oben“ auch gut ausgeleuchtet ist und gedenken seiner in den sechs kommenden Aufführungen von Effie Briest.